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Soto Zen Shojin-ryori Vol. 2: Eine Mahlzeit als Ausdruck warmherziger Gastfreundschaft


Die sorgfältige Zubereitung des Essens im Geiste warmherziger Gastfreundschaft

Das Kochen der täglichen Mahlzeiten für die Mönche ist eine wichtige Übung für den Tenzo (Tempelkoch). Seine weitere Aufgabe besteht in der sorgfältigen Zubereitung der Speisen für Gäste.

Ein Anfängerkoch meint fälschlicherweise zu glauben, dass man Gastfreundschaft zeigt indem man viele Gerichte mit teuren und seltenen Zutaten zubereiten müsste. Das ist nicht unbedingt der Fall bei shojin-ryori.

Auch wenn nur wenige Zutaten vorhanden sind oder nur wenige Gerichte gekocht werden können, sollte der Koch keine Mühe bei der Zubereitung scheuen. Wenn er mit Hingabe kocht, werden seine Gäste die Warmherzigkeit der Gastfreundschaft spüren. Mit anderen Worten, Zen-Gastfreundschaft kann nicht allein an materiellen Dingen gemessen werden. Auf den spirituellen Aspekt wird viel mehr Wert gelegt. Durch eine alte Tradition wurde shojin-ryori mündlich überliefert, als Gastfreundschaft, die keine Mühen scheut. Eine bescheidene Kartoffel kann in den Händen eines Tenzo durch seine Mühe in eine juwelenhafte Rarität verwandelt werden.

Die gleiche Einstellung müssen die Empfänger des Essens haben. Weder sollen sie die Zutaten preisen, noch auf mangelndes Können achten. Wichtig ist, dass sie Dankbarkeit empfinden für alles, was mit der Mahlzeit verbunden ist.

Im Vers der Fünf Betrachtungen (Gokannoge), der vor jeder Mahlzeit rezitiert wird, findet sich folgender Satz. “Mögen wir daran denken, woher diese Nahrung kommt und welche Mühe damit verbunden ist.” Denken wir nur daran, wer das Nahrungsmittel angebaut hat, wer es transportiert hat und wie dem Tenzo kein Aufwand zu schade war, um es für uns zuzubereiten, so wird selbst eine kleine Schüssel mit einfach gekochtem Gemüse erfüllt vom grenzenlosen Geschmack des Dharma.

Die Zubereitung der Mahlzeit voll Dankbarkeit für die Zutaten

Manchmal haben wir die Gelegenheit, das Essen in einer überreichlich ausgestatteten Küche zu bereiten. Vielleicht können wir dann so erlesene Zutaten wie Yuba oder Matsutake-Pilze verwenden. Mancher mag dann auf den Fehler verfallen, einfache Zutaten zu vernachlässigen oder die teuren Zutaten über die Maßen zu schätzen.

Dogen Zenji aber schrieb in seinen Anweisungen für den Zen-Koch (Tenzo kyokun), „Unterscheide nicht zwischen teuren und billigen Zutaten. Lege die falsche Angewohnheit ab, die Dinge in grob oder fein einzuteilen. Du must die Mahlzeiten stets mit Hingabe und der gleichen Einstellung zubereiten.” Für eine Person auf dem Zen-Weg haben alle Zutaten den gleichen inhärenten Wert und alle sind gleich kostbar. Weil wir kostbare Zutaten verwenden, muss der Koch sorgsam darauf achten nichts zu verschwenden. Kein einziges Reiskorn darf beim Waschen fortgespült werden, und keine essbaren Bestandteile der Zutaten dürfen weggeworfen werden. Der Koch muss sich befleißigen, das kostbare Leben der Zutaten bei der Zubereitung der Mahlzeiten bestmöglich zu nutzen. Zum Beispiel soll der Seetang, aus dem die Brühe gemacht wird, hinterher nicht einfach weggeworfen werden. Er kann noch einmal für eine Brühe benutzt oder sorgsam zubereitet und frittiert für ein anderes Gericht verwendet werden. Die Schale von Möhren, Auberginen oder Riesenrettich können zu Suppen und anderen Gerichten gegeben werden. Es sei angemerkt, dass in der Küche eines großen Tenzo fast kein Abfall entsteht.

Soto Zen Shojin Ryori

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